Die Corona- Beschränkungen der vergangenen zwei Jahre sind weitgehend aufgehoben, und so konnten alle geplanten Gottesdienste wieder stattfinden. Leider haben viele unserer Gemeindemitglieder noch nicht den Weg zurück zu den Gottesdiensten gefunden, teils infolge von Nichtwissen, aber auch aus der uns zur Gewohnheit gewordenen Sorge vor Ansteckungen jeder Art.
Im Sommer haben wir wieder mit unserm beliebten Kaffeetreff nach der Sonntagsmesse begonnen, der Gelegenheit zu manchen guten Gesprächen bietet. Unser großes Patronatsfest konnten wir wegen der Planungsunsicherheit noch nicht wieder feiern; vielleicht werden wir es in diesem Jahr reaktivieren.
Zum Fest des heiligen Joseph haben wir eine besondere Freude erfahren dürfen: Agnes Dyckmans, eine Ikonenmalerin in unserer Gemeinde, hat (mit finanzieller Unterstützung eines Vereinsmitglieds) eine Ikone des heiligen Joseph für Herz Jesu gemalt. Pfarrer Faltyn hat sie feierlich gesegnet, und nun hat unsere Kirche nach fast 80 Jahren Vakanz wieder einen kleinen Josephsaltar! Der ursprüngliche Josephsaltar ist bei einem schweren Bomben-angriff am 11. April 1944 verbrannt; seitdem war der dafür vorgesehene Platz vorn rechts leer. Die Ikone lädt zum Betrachten und Beten ein, und viele Menschen tun dies auch.
Bis in den Zweiten Weltkrieg umstanden sechs große Engelbilder den Hauptaltar von Herz Jesu. Anton Wendling hatte sie entworfen, Fritz Schwerdt sie hergestellt. Drei tauchten etwa 70 Jahre nach dem Krieg wieder auf, drei blieben verschollen. Im Sommer habe ich angefangen, nach diesen drei Engelfiguren zu suchen. Nach zahlreichen Telefonaten, Mails und Briefen gab es im Herbst ein (vorläufiges) happy end.
Der Weg dahin war kurzgefasst so: Drei der großen Emailplatten mit den Figuren waren durch einen Hinweis von Raphael Schwerdt schon 2016 im Archiv der Verwaltung entdeckt worden; Pfarrer Wilhelm Jansen hatte sie der Herz-Jesu-Kirche testamentarisch vermacht; die restlichen drei waren nicht auffindbar. Durch den Zugang zu einem Satz aus dem Testament von Pfarrer Jansen stieß ich auf den Namen Kaplan Kranz, dessen Biographie mich nach Widdau führte. Pfarrer Kranz, vormals Kaplan in Herz Jesu, starb 1986 in Widdau; seine Haushälterin Sophie Plum starb dort 2004. Sie war die Witwe des Goldschmieds Wil Plum, vermisst 1943 in Sibirien. Plum war der Mitarbeiter von Fritz Schwerdt zur Zeit der Entstehung der Engelfiguren. Das Haus in Widdau wurde verkauft, der Erbe über den neuen Besitzer ausfindig gemacht. Und dann erfuhr ich zur Überraschung, dass die drei Engelfiguren in München waren. Mein Kontakt und die Gespräche mit dem Besitzer führten zu dem schönen Ergebnis, dass er sich bereit erklärte, die Engelbilder der Herz- Jesu- Kirche als Dauerleihgabe zur Verfügung zu stellen. Eine Kunstspedition brachte die Platten nach Aachen, sie wurden von Fachleuten begutachtet, und nun müssen aufgetretene Schäden restauriert werden. Wir warten gespannt auf die Fertigstellung, damit die Engelbilder (Email auf 20 x 80 cm großen Messingplatten) in unserer Kirche wieder ihren schönen Dienst aufnehmen können.
Sozusagen im letzten Augenblick hat sich unser Vorstandsmitglied Agnes Speicher von Marlies und Martin Arndt begeistern lassen, Herz Jesu wieder für die Nacht der offenen Kirchen anzumelden. Die traditionell dabei agierenden Gruppen waren sofort bereit teilzunehmen, und verschiedene Gebetskreise unserer Gemeinde haben das Programm bis Mitternacht vervollständigt.
Zur Freude vieler spielte am 3. Advent wieder das Projektorchester der Musikschule unter Leitung von Hanna Gründer ihr weihnachtliches Konzert, organisiert von unserer unermüdlichen Frau Steinhauer. Etwa 60 Schüler und ihre Lehrer hatten separat das Programm eingeübt und erst am Samstag bei der Generalprobe das erste Mal gemeinsam musiziert. Bei der Aufführung gab es dann kaum noch einen freien Platz, das Publikum war begeistert. Herzlichen Dank für das Teilen der Spenden, was für uns eine große Hilfe in unserer schrumpfenden Kasse war!
Auch in diesem Jahr konnten wir unsere Krippenausstellung aufbauen. Am 4. Adventswochenende stellten viele Familien ihre eigenen Krippen in unserer Kirche aus; es gab wieder „eine Kirche voller Krippen“. Diesmal hatten wir ganz besonders viele Besucher; am Samstag war gegen Abend ein Konzert mit aus der Ukraine geflohenen Musikern in unserer vollbesetzten Kirche. Am Sonntag spielte zum Abschluss der Krippenausstellung wie im Vorjahr unser bewährtes Posaunentrio adventliche Musik zum Mitsingen.
Das Gebetshaus Aachen konnte seine Anbetungszeit erweitern: mittwochs von 10 bis 20 Uhr und freitags von 14 bis 19 Uhr. Herzliche Einladung, in Stille zu beten! Außerdem ist weiterhin donnerstags von 20.30 Uhr bis 21.30 Uhr Anbetung mit Eucharistischem Segen.
Wir sind unserm Organisten Andreas Hoffmann sehr dankbar, dass er das „Projekt Stahlhutorgel“ ins Leben gerufen hat und beachtliche Fördergelder zu Renovierung unserer Orgel gewonnen hat. Es ist nicht das Projekt des Kirchbauvereins, aber es wertet unsere Kirche ungemein auf.
Leider sind in den vergangenen sieben Jahren mehrere unserer Mitglieder verstorben. Dankbar für ihre Unterstützung, empfehlen wir sie der Güte Gottes!
Es wäre ein wichtiger Erfolg, wenn wir die entstandenen Lücken schließen könnten, damit wir durch gesicherte Einnahmen die Bebauung unserer Kirche und des Kirchplatzes abwenden können. Deshalb die herzliche Bitte: Werben Sie neue Mitglieder, oder verhelfen Sie uns zu Unterstützern!
Herzlichen Dank Ihnen, die Sie uns so treu fördern! Wir brauchen unsern Frankenberger Dom!
„Ich habe diesen Ort erwählt und geheiligt, dass mein Herz dort weile alle Tage.“ (Mosaik über unserm Hochaltar)
Kirchbauverein Frankenberger Dom e. V.
Geschäftsführende Vorsitzende: M. Blasel
Vorstand: Pfr. Th. Faltyn, Dr. Th. Greven,
Ch. Krawczyk, Dr. B. Müller-Held, L. Pfeiffer, S. Mazur, A. Speicher
Beirat: Msgr. H. August, Pfr. F. Hendriks, F. Lobs, Prof. Dr. A. Kampker, M. Speicher
Spendenkonten:
Bank: Aachener Bank eG
IBAN: DE21 3906 0180 0628 6620 10
Bank: Sparkasse Aachen
IBAN: DE37 3905 0000 1072 3224 05